Korrosionsreparaturen am VW-Käfer
Teil 6 - Vorderachse und Rahmenkopf 
                                                             
          zum Teil:  1 - Fahrgestell
                                                                                           2 - Karosserie
                                                                                           3 - Reparaturverfahren
                                                                                           4 - Karosserieschweller
                                                                                           5 - Schiebedach

Merke: Alle Tipps auf diesen Webseiten sind lediglich als Ratschläge und nicht als verbindliche Reparaturanweisungen zu verstehen! Es wird keinerlei Haftung hinsichtlich der Richtigkeit übernommen. Ansprüche gleich welcher Art können daraus nicht hergeleitet werden! Beachten Sie unbedingt die Ausführungen zur Zulässigkeit von Reparaturen im Teil 3!

a) Längslenker-Vorderachse

Im Handel sind spezielle Blechstücke für die Reparatur von Käfer-Achskörpern erhältlich. Allerdings sind die Bleche nur dann einsetzbar, wenn damit die Schadstelle vollständig überdeckt werden kann.

Schadensbereich und den Bereich der anzubringenden Schweißnähte gründlich von Schmutz und Rost reinigen! Für die Schweißarbeiten ist meines Wissens nach nur das Schutzgasschweiß- verfahren vom VW-Werk zugelassen worden.

Zur Vorbereitungsarbeit kann eine Bohrmaschine mit biegsamer Welle und Schleifkegel benutzt werden. Damit sind auch die sonst sehr schlecht zugänglichen Stellen größtenteils erreichbar. Die Reparaturbleche dürfen pro Achsseite immer nur paarweise verwendet werden. Sind beide Hohlprofile einer Achse durchgerostet, so benötigt man also zwei Satz. Schweißnähte dürfen nur wie folgt gezogen werden:

Seitenansicht Vorderachskörper schematisch


Es sind zwei senkrechte Nähte an den Überlappungskanten der beiden Blechteile anzubringen. Ferner sind die beiden Blechstücke an den Rundungen der Achsrohre festzuschweißen (innen und außen). Zwischen den Nähten an den Rundungen und den Längsnähten an den Überlappungskanten muss unbedingt eine Zone offen bleiben! Dieser Bereich ist auf der Oberseite abzudichten. Auf der Unterseite des Achskörpers bleibt er hingegen offen, damit Spritzwasser nach unten ablaufen kann.

Probleme bereitet immer das innere Blech auf der linken Achsseite, da es sich beim Einbau nicht am Lenkgetriebe-Halter vorbeischieben lässt!

Stellen, die sich durch diese Reparaturart nicht überdecken lassen, können leider mit zulässigen Verfahren kaum instand gesetzt werden. Es ist unter Umständen vertretbar, kleinste Löcher oder Rissbildungen stumpf zuzuschweißen, wenn sie sich durch eine einfache Naht sauber schließen lassen. Das Umfeld einer solchen Naht muss dann aber "kerngesund" sein, was wohl eher sehr selten vorkommt. Meistens erweist sich eine solche Roststelle nach dem Grobreinigen bereits als viel größerer Schaden. Übrigens ist in jedem Falle der Einbau eines neuen oder guten gebrauchten Achskörpers den Schweißarbeiten vorzuziehen. Dies ist auf Dauer die haltbarere Alternative.

Alle Schweißarbeiten, die am Achskörper erfolgen sollen, sollte man vor Beginn mit dem TÜV abstimmen und nur durchführen, wenn keine Einwände erhoben werden.

b) Rahmenkopfarbeiten

Für Rahmenköpfe gelten mindestens die gleichen Qualitätsanforderungen wie bei der Achskörperreparatur. Komplette Reparaturrahmenköpfe sind im Handel teilweise noch erhältlich, sowohl für Fahrzeuge mit kurzem als auch mit langem Vorderwagen. Alternativ werden auch die sog. Rahmenkopfunterbleche angeboten, die in vielen Fällen bereits ausreichen.

Für den Einbau eines kompletten Rahmenkopfes benötigt man in jedem Falle eine entsprechende Rahmenlehre zum Ausmessen. Toleranzen dürfen sich hierbei nämlich allenfalls im Bereich von 1 mm bewegen. Edelbastler, denen keine Rahmenlehre einer autorisierten Werkstatt zur Verfügung stand, haben teilweise diese schon in vereinfachter Form selbst gebaut. Wird hingegen nur das Rahmenkopf-Unterblech gebraucht, so ist dessen Einbau ohne Rahmenlehre möglich.

Laut früherer Werksnorm ist es möglich, Rahmenköpfe auch bei aufgesetzter Karosserie zu wechseln. Näheres dazu ist im VW-Werkstatthandbuch "Instandsetzung Typ 1, Kapitel 20.2" beschrieben, das wir hier aus Gründen des Urheberrechtsschutzes leider nicht abbilden können. Allerdings erleichtert eine abgehobene Karosserie die geplanten Arbeiten ganz erheblich. Dies dürfte sich damit auch entscheidend auf die Qualität der Arbeit auswirken. Ferner besteht die Möglichkeit, ein komplett demontiertes Fahrgestell nach der Durchführung der Vorarbeiten (Entfernen Altteile, reinigen, ggf. sandstrahlen) zu einem Karosseriefachbetrieb zu bringen und die Schweißarbeiten dort fachgerecht durchführen zu lassen. Mit dem Komplettfahrzeug wäre dies hingegen zu aufwendig und zu preisgünstigen Bedingungen nicht möglich.

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                                                                                 3 - Reparaturverfahren
                                                                                 4 - Karosserieschweller
                                                                                 5 - Schiebedach

Aktualisiert am 27.07.2002  - Copyright Wolfgang Dingeldein
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